Technische Sensation durch Exoskelett – durch das Exoskelett können einige Gelähmte wieder laufen
Ihr habt in dem letzten Blogeintrag gehört, dass wir immer wieder über technische und medizinische Neuerungen berichten, damit es Querschnittsgelähmten besser geht. Das Exoskelett ist ein Roboteranzug, der es ermöglicht, Querschnittsgelähmten zunächst für ca. 1 bis 2 Stunden sich wieder im aufrechten Gang zu bewegen. Es gibt bei dem Exoskelett eine Fernbedienung bei der verschiedene Programme eingestellt werden können, wie gehen, sitzen, aufstehen, Treppen steigen etc. Dieses Exoskelett ist ein technisch hochkompliziertes Gerät, welches sich gerade in der Erprobungsphase befindet.
Bundesweit ist die erste Klinik, die sich damit intensiv beschäftigt die Schön Klinik in Bad Aiblingen. Wenn Ihr jetzt einmal überlegt, dass es schätzungsweise weltweit rund 185 Millionen Menschen gibt, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, dann ist es eine geniale Erfindung, die diesen gehandicapten Menschen unglaubliche Vorteile bringen. Die Vorteile sind klar auf der Hand: der Mensch ist von der Natur aus auf den aufrechten Gang getrimmt. Wenn der Querschnittsgelähmte nur 1 bis 2 Std. täglich laufen kann, dann verbessert sich seine Darm- und Blasenfunktion. Selbstverständlich verbessert sich auch die Psyche. Es kommt nicht zu vielen Druckstellen am Körper. Es entstehen weniger Schmerzen und weniger Entzündungen, weniger Muskelkrämpfe. Derjenige hat einen besseren Schlaf aber auch die Hüfte, das Sprunggelenk und die Beweglichkeit als solches wird sich verbessern. Es ist aber auch für das Selbstbewusstsein von großer Bedeutung, weil jetzt ein aufrechter Gang wieder möglich ist. Durch das Laufen wird sich auch der Körperfettgehalt reduzieren.
Ihr seht es gibt nur Vorteile. Jetzt fragt ihr euch sicherlich, was kostet das Ganze? Die Kosten des Exoskeletts belaufen sich auf ca. 60.000 €, hinzukommen Hard- und Softwarekosten, da der Computer auf die einzelnen Betroffenen eingestellt werden muss. Die absolut positive Nachricht ist allerdings, dass die Krankenkassen teilweise diese Kosten jetzt übernehmen. Es gibt auch die Möglichkeit, ein Mietkauf durchzuführen mit einer 3-monatigen Erprobungsphase. Insofern hoffen wir, dass dieser Gedanke sich durchsetzt. Wenn immer mehr Querschnittsgelähmte dieses technische Wunderwerk kaufen und nutzen, wird mit Sicherheit auch der Preis aufgrund der Nachfrage sinken.
Der einzige Wehrmutstropfen ist, dass nicht alle Querschnittsgelähmten zurzeit dieses Exoskelett nutzen können, sondern nur Paraplegiker, da man die Arme für die Unterarmstützen benutzen muss. Ich hoffe, dass der eine oder andere Querschnittsgelähmte in den Genuss kommt, das Exoskelett einmal auszuprobieren, um dann Vorteile für sich zu ziehen. Ich wünsche es euch von Herzen.
Alles Gute.
M. Schah Sedi
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Verkehrsrecht
Fachanwalt für Versicherungsrecht
Mediator (Hochschule Darmstadt, University of Applied Sciences)